Seit Februar 2003 teste ich das geschlossene Absaugsystem. Es verringert die Infektionsgefahr, weil der direkte Zugang zur Lunge weniger oft geöffnet werden muss, dafür ist es weniger gründlich als die konventionelle Methode. Zudem ist in meinem Fall das tiefe Einführen wegen einem anatomisch bedingten Widerstand (bei etwa 20 cm) oft gewaltlos fast nicht möglich. Das Hindernis lässt sich manchmal umgehen, indem der Winkel des Katheters beim Einführen verändert oder die Lage der Kanüle durch Drücken in eine andere Position gebracht wird. Aus Angst vor Verletzungen lasse ich mich in der tiefen Region aber lieber offen (konventionell) absaugen. Unterwegs, insbesondere im Auto, und für das oberflächliche Absaugen ist die geschlossene Methode von Vorteil.

 

 

Tracheal absaugen

Sicherlich ist das Absaugen von Patient zu Patient eine individuelle Angelegenheit und die folgende Darstellung aus meinem Erfahrungsschatz soll hauptsächlich Betroffenen sowie Pflegekräften eine Anregung geben. Grundsätzlich muss jedes Diskonecktieren unmittelbar auf den Zeitpunkt der vollendeten Einatmung folgen. Oberstes Gebot ist absolutes steriles Vorgehen! (immer wieder habe ich von Pflegekräften erfahren, dass dies beispielsweise bei Wachkomapatienten nicht praktiziert wurde. Ich selber musste die Erfahrung von unsterilem Absaugen sogar auf einer Intensivstation machen. Das Sekret tritt immer als eine Anhäufung von Schleim auf. Es arbeitet sich nach oben, was sich oft als hörbares "Brodeln" bemerkbar macht. Je lauter das Brodeln, desto weiter hat sich die Anhäufung von Schleim hochgeschafft. Selbstverständlich muss für jeden Absaugvorgang ein frischer Katheter benutzt werden, wobei dieser nach 3-4 maligem Einführen spätestens abgeschlossen sein sollte. In der Regel sollte das Einführen einmal links und einmal rechts vorgenommen werden.

·Nützlich ist, wenn man noch nie abgesaugt hat, zuerst mit der sogenannten "Trockenübung" anfängt, damit man erst einmal mit dem Handling und dem sterilen Vorgehen vertraut wird. Danach, wenn es dann an das eigentliche Absaugen geht, kann man sich besser auf den Vorgang in der Lunge konzentrieren.

Trockenübung:

Man nehme ca 10 Katheter und Handschuhe und saugt unter Beobachtung etwas Wasser aus der Spülflasche ab.

Tracheal absaugen:

Beim Absaugen möglichst Zeitlimit, das durch den Alarm signalisiert wird, einhalten. Ausnahme: man hat gerade eine Sekretanhäufung an der Angel.

Beim Diskonecktieren Tubusverlängerung (Gänsegurgel) durch leichtes Drehen im Uhrzeigersinn abziehen. Dreht man falsch rum, kann es sein, dass die Innenkanüle mit rausgezogen wird.

· Am effektivsten ist, wenn man den Absaugkatheter mit ständigem Sog* einführt und sobald spürbar Sekret angesaugt wird, man solange bewegungslos an der Stelle bleibt, bis die dortige Anhäufung vollständig abgesaugt ist. * Zwar wird in den Lehrbüchern vorgeschrieben, dass man den Katheter ohne Sog einführen sollte, was für mein Verständnis aber reine Zeitverschwendung ist. Die Verantwortlichen sollten sich mal testen, wie lange sie im ausgeatmeten Zustand ohne Luft auskommen.


· Sobald beim Einführen spürbar Sekret angesaugt wird, solange bewegungslos an der Stelle bleiben, bis die dortige Anhäufung vollständig abgesaugt ist. Durch leichtes Zurückziehen des Katheter´s vergewissert man sich, ob die Anhäufung restlos beseitigt worden ist.


· Zu schnelles Einführen oder zu kurzes Verweilen führt dazu, dass der "Schleimfaden" abreisst, was dann eine Entfernung der restlichen Sekretanhäufung meist unmöglich macht.


· Oft ist man erfolgreich, wenn man den Katheter, besonders im oberen Bronchialbereich, wieder etwas zurückzieht bevor man tiefer geht.


· In Zeiten wo sich das Sekret schlecht löst, zB bei einer Erkältung, muss das Einführen langsamer vorgenommen werden und die Lunge muss durch öfteres Vor -und Zurückziehen des Katheter´s nach Schleim abgesucht werden. Auch hier gilt: sobald spürbar eine Sekretanhäufung angesaugt wird, solange bewegungslos an der Stelle bleiben, bis die dortige Anhäufung vollständig abgesaugt ist.

Ist das Sekret sehr zäh, kann man, abgesehen von dem Inhalieren, etwas NACL über die Kanüle in den Bronchialbereich spritzen und sofort wieder absaugen, was aber sehr unangenehm ist.


· Starkes Drehen und Stochern mit dem Katheter in der Lunge muss vermieden werden. Auch muss darauf geachtet werden, dass im Lungengrund kein Lungengewebe angesaugt wird. Sollte der Katheter während dem Einführen anstossen, Widerstand durch leichtes Drehen umgehen und auf keinen Fall Gewalt anwenden.

Mit der rechts danebenliegenden Spritze wird der Ballon (cuff) der Trachealkanüle mit knappe 30 cm of H2O unmittelbar nach dem Einsetzen in die Luftröhre aufgepumpt. Etwa alle 7 Wochen wird die Trachealkanüle vom Hausarzt gewechselt. im Innern befindet sich ein Röhrchen, die sogenannte Innenkanüle. Diese wird täglich gewechselt und in Wasserstoffperoxid gereinigt.

Der Druck wird mehrmals täglich mit dem Cuffdruckmesser kontrolliert.

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